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Weiterbildung Geprüfter Wirtschaftsinformatiker (IHK) – Certified IT Business Engineer

Du bist bereits berufstätig im IT-Bereich und möchtest dich weiterbilden? Mit einem IHK-Zertifikat als Geprüfter Wirtschaftsinformatiker vergrößern sich deine Chancen auf neue Positionen im Unternehmen. Kenntnisse rund um IT und BWL werden auf hohem Niveau erweitert und das in verhältnismäßig kurzer Zeit. Auf dieser Seite informieren wir dich über die Weiterbildung zum Geprüften Wirtschaftsinformatiker/Certified IT Business Engineer mit IHK-Abschluss: Inhalte, Voraussetzungen, Anerkennung und Berufschancen.

Die Weiterbildung zum „Geprüften Wirtschaftsinformatiker (IHK)/Certified IT Business Engineer” ist eine sogenannte Aufstiegsfortbildung und richtet sich dementsprechend nur an Interessenten, die bereits eine IT-Ausbildung haben oder sich als berufserfahrene IT-Seiteneinsteiger qualifizieren möchten. Sie bietet eine mögliche Alternative zu einem akademischen Studium und zielt darauf ab, IT-Fachkräfte auf eine Anstellung als Führungskraft vorzubereiten, in der sie vor allem mit Aufgaben des strategischen Managements betreut werden und Entscheidungen in den Bereichen Marketing, Personal, Finanzwesen, Controlling und Vertrieb treffen.

Alle Infos zur Weiterbildung Geprüfter Wirtschaftsinformatiker (IHK)

Weiterbildung Geprüfter Wirtschaftsinformatiker: Inhalte

Weiterbildung Geprüfter Wirtschaftsinformatiker IHK - InhalteGenauso wie ein akademischer Studiengang der Wirtschaftsinformatik, vermittelt auch die Weiterbildung zum Geprüften Wirtschaftsinformatiker/ Certified IT Business Engineer der IHK interdisziplinäres Wissen aus den Bereichen BWL und IT. Die Lehrgänge beschäftigen sich vor allem mit spezifischen betriebswirtschaftlichen Inhalten, dem industriellen Rechnungswesen, der Betriebsorganisation, der Datenverarbeitungsorganisation und der Programmierung.

Darüber hinaus beinhalten sie auch wichtige Kenntnisse und Fähigkeiten, die für eine Tätigkeit in einer Führungsposition benötigt werden. Entsprechende Module sind zum Beispiel:

  • Analysieren und Bewerten von Benutzeranforderungen
  • Entwickeln von System- und Softwarearchitekturen
  • Qualitätsmanagement
  • Programmierung und Programmiersprachen
  • Datenverarbeitungsorganisation
  • Kostenrechnung, Buchhaltungssysteme
  • Systemprogramme  
  • Betriebssysteme, Datenverabeitungssysteme
  • Datenschutz und -sicherung
  • Algorithmen, Programmstruktur und Verarbeitungslogik
  • Strategisches Controlling
  • Statistik
  • Bedarfs- und Beschaffungsplanung
  • Investitionsplanung und -Rechnung
  • Lagerhaltung und -wirtschaft
  • Absatzmarktforschung und Vertrieb
  • Personalwesen
  • Projektmanagement
  • Teamführung
  • Interkulturelle Zusammenarbeit
  • Interpersonelle Kommunikation
  • Konfliktmanagement

Die vollständigen Lehrpläne kann man entweder auf der Homepage der jeweiligen Industrie- und Handelskammer/des Lehrgangsanbieters oder bei der entsprechenden Studienberatung erhalten.

Voraussetzungen

Innerhalb des IHK-Systems bildet die Aufstiegsfortbildung zum Geprüften Wirtschaftsinformatiker/ Certified IT-Business Engineer die höchste Stufe des IT-Weiterbildungssystems, nach deren Beendigung die Absolventen zu den sogenannten „Strategischen Professionals“ gehören.

Um an der Weiterbildung teilzunehmen, müssen die Bewerber dementsprechend eine Reihe von Kriterien erfüllen:

  • die erfolgreich abgeschlossene Fortbildungsprüfung zum „Operative Professional“ (zum Beispiel als „IT Business Manager (IHK))“, die innerhalb des IHK-Systems die Vorstufe zum „Strategischen Professional“ darstellt, oder
  • eine mit Erfolg abgelegte Hochschulprüfung eines Studiengangs aus dem Bereich Informations- und Telekommunikationstechnik

Außerdem:

  • eine auf die Fortbildung oder das Studium folgende Berufstätigkeit von mindestens zwei Jahren, die wesentliche Bezüge zum Berufsbild eines Wirtschaftsinformatikers/IT Business Engineers aufweist
  • Qualifikationen im Bereich Mitarbeiterführung und Personalmanagement
  • Sprachkenntnisse

Da Abweichungen möglich sind, sollte man sich im Vorhinein am besten direkt beim Anbieter erkundigen, welche Zugangskriterien dieser konkret voraussetzt. Diesbezügliche Informationen findet man entweder auf der Homepage des jeweiligen Bildungsträgers oder erhält sie auf Nachfrage bei dessen Studienberatung.

Dauer und Verlauf

Weiterbildung Geprüfter Wirtschaftsinformatiker - Dauer und VerlaufDie Weiterbildung zum Geprüften Wirtschaftsinformatiker (IHK) besteht aus einem vorbereitenden Lehrgang sowie einer anschließenden Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer. Sie hat berufsbegleitend eine Dauer von 18 Monaten, in welcher der Unterricht einmal monatlich freitags und samstags oder nach Vereinbarung stattfindet. Zwischen den Präsenzveranstaltungen lernen die Teilnehmer selbstständig; allerdings besteht die Möglichkeit, in dieser Zeit Online-Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Andere Anbieter bieten den Lehrgang auch als ganzwöchigen Präsenzunterricht an; diese Form der Weiterbildung hat dementsprechend eine kürzere Dauer und nimmt insgesamt nur sechs Monate in Anspruch.

Am Ende der Weiterbildung steht die Prüfung vor der IHK, die in der Regel in drei Phasen abläuft:

  1. Im Prüfungsteil „Strategische Prozesse“ muss innerhalb von 90 Tagen eine Fallstudie angefertigt werden, die dann dem Prüfungsausschuss präsentiert und in einem Fachgespräch diskutiert wird.

  2. Im Prüfungsteil „Projekt- und Geschäftsbeziehungen“ muss innerhalb von drei Stunden eine Situationsaufgabe schriftlich gelöst werden.

  3. Im Prüfungsteil „Strategisches Projektmanagement“ muss ein 60-minütiges situationsbezogenes Gespräch absolviert werden.

Erst nachdem der Teilnehmer alle drei Prüfungsschritte erfolgreich bestanden hat, darf er sich „Geprüfter Wirtschaftsinformatiker (IHK)“ nennen. Da die konkreten Abläufe und Termine der Veranstaltungen je nach Lehrgangsträger variieren können, sollte man sich am besten frühzeitig direkt beim Anbieter erkundigen, wann und wo die Kurse stattfinden.

Anerkennung

Weiterbildung Geprüfter Wirtschaftsinformatiker IHK - AnerkennungDer Abschluss als Geprüfter Wirtschaftsinformatiker/ IT Business Engineer der Industrie- und Handelskammern ist staatlich geregelt und kann nur erworben werden, wenn man eine Prüfung vor einem entsprechenden Ausschuss der IHK ablegt. Das sorgt für eine bundesweit einheitliche Anerkennung der Abschlüsse, die auf dem Arbeitsmarkt außerdem einen generell hohen Bekanntheitsgrad und eine hohe Wertigkeit haben.

Da sich die Teilnehmer im Laufe der Weiterbildung Credit Points erarbeiten, sind außerdem die direkte Vergleichbarkeit mit Hochschulabschlüssen und die Anerkennung im europäischen Raum für eine Weiterbildung in hohem Maße gegeben.

Dennoch hängt die konkrete Bewertung letztendlich individuell vom Arbeitgeber ab: Während manche die IHK-Abschlüsse wegen ihres hohen Praxisbezugs besonders schätzen, ziehen andere vielleicht Bewerber mit einem klassischen Hochschulabschluss vor. Im Zweifelsfall kann ein Gespräch mit berufserfahrenen Kollegen, dem (potenziellen) Arbeitgeber oder ehemaligen Absolventen hilfreich sein, denn diese können aufgrund ihrer Erfahrung und ihrer Position recht gut beurteilen, ob sich die Weiterbildung für deine konkrete berufliche Zielsetzung eignet.

Berufsbild

Weiterbildung Geprüfter Wirtschaftsinformatiker IHK - Karriere und GehaltDie Kernaufgabe eines Wirtschaftsinformatikers ist es, Anwendungen und Kommunikationskonzepte für betriebswirtschaftliche Problemstellungen zu entwerfen. Der geprüfte Wirtschaftsinformatiker (IHK) qualifiziert sich durch die erfolgreiche Teilnahme an der Weiterbildung aber darüber hinaus für leitende Positionen, wie für das obere Management kleiner und mittlerer Unternehmen oder im mittleren Management größerer Unternehmen. Durch das erworbene Wissen ist er auch in der Lage, eine eigene Firma zu leiten.

Zu seinen Aufgaben gehören dann zum Beispiel die strategische Platzierung der IT-Geschäftsfelder des Unternehmens am Markt sowie Aufgaben aus den Bereichen des Personalwesens, Marketings, Vertriebs und Controllings. Um hier erfolgreich zu sein, müssen die geprüften Wirtschaftsinformatiker nicht nur typische Fähigkeiten wie logisches und analytisches Denkvermögen und eine Affinität zu Technik, Mathematik und IT mitbringen. Da sie in Führungspositionen arbeiten, benötigen sie vor allem auch Soft Skills wie Team- und Kommunikationsfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Entscheidungsstärke und Kritikfähigkeit.

Generell gilt: Wirtschaftsinformatiker sind mit ihrem interdisziplinären Wissensschatz, der BWL mit der IT, am Arbeitsmarkt hochbegehrte Fachkräfte und finden relativ schnell einen Job. Tatsächlich beklagen viele Unternehmen einen regelrechten Mangel an qualifiziertem IT-Personal. Gesucht werden hier vor allem junge Menschen mit höheren Bildungsabschlüssen. Als Schlüsselqualifikation zählt neben dem Bachelor oder IHK-Zertifikat aber vor allem die praktische Erfahrung in Bereichen wie der Programmierung oder der Daten- und Prozessmodellierung. Da geprüfte Wirtschaftsinformatiker (IHK) in der Regel bereits einiges an beruflicher Erfahrung und praktischen Kenntnissen mitbringen, dürften ihre Berufsaussichten auf dem Arbeitsmarkt durchweg positiv sein.

Gehalt

Weiterbildung Wirtschaftsinformatik - GehaltsentwicklungWirtschaftsinformatiker zählen sicherlich zu den besser bezahlten Fachkräften und können durch ihre stark nachgefragten Fähigkeiten und Kenntnisse mit Einstiegsgehältern von 35.000 bis 40.000 Euro rechnen. Diese Angaben sollte man allerdings mit Vorsicht genießen, denn bedingt durch Einflussfaktoren wie der Unternehmensgröße, der individuelle Position im Betrieb, der Art des Abschlusses und der Berufserfahrung ist es kaum möglich, eine verbindliche Aussage zum Gehalt von geprüften Wirtschaftsinformatikern (IHK) zu treffen.

Da sie in der Regel deutlich mehr berufliches Know-how mitbringen als Hochschulabsolventen und durch ihre spezifische Ausbildung und Fachwissen oft direkt in Führungspositionen einsteigen, kann man davon ausgehen, dass ihr Gehalt wahrscheinlich höher liegt. Auf der anderen Seite verdienen Angestellte mit akademischen Abschluss längerfristig oft mehr als die Kollegen, die den Berufseinstieg über eine Ausbildung oder eine entsprechende Weiterbildung geschafft haben. Wie viel letzten Endes auf der Gehaltsabrechnung steht, hängt nicht zuletzt auch davon ab, wie geschickt du dich bei den Gehaltsverhandlungen anstellst. Dementsprechend kann dein reales Einkommen sehr stark von den oben genannten Zahlen abweichen – sowohl nach oben als auch nach unten.

Jobmarkt

Ob nun bereits auf der Jobsuche oder noch auf Informationsjagd – ein Blick in Stellenanzeigen verrät, was der Arbeitsmarkt gerade verlangt.

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